Viele stellen sich vielleicht die Frage, was unter einem ICC-Farbprofil zu verstehen ist. Jeder wird vielleicht schon einmal festgestellt haben, dass eine farbige Darstellung bzw. ein Foto auf dem Computer-Monitor anders aussieht, als auf dem späteren Ausdruck.
Insbesondere ambitionierte Fotografen sind enttäuscht, wenn ein Digitalfoto nicht so ausgedruckt wird, wie es eigentlich sein sollte. Hier kommen die ICC-Farbprofile ins Spiel, welche im nachfolgenden Ratgeber kurz erläutert werden sollen.
Was bedeutet ICC-Farbprofil?
Hinter der Abkürzung ICC verbirgt sich die englische Bezeichnung für International Color Consortium. Hierüber wird ein einheitliches Farbmanagement entwickelt, welches als Standard-Format für Farbprofile gelten soll. Vereinfacht ausgedrückt, handelt es sich um eine optimierte Anzeige oder Darstellung auf einem Drucker.
Ohne ICC-Farbprofil druckt jeder Drucker die Farben eines Bildes anders aus, sodass es zu starken Farbverfälschungen kommt. Mithilfe eines ICC-Farbprofils wird die Darstellung von Farben und Kontrasten auf dem Bildschirm und auf dem Drucker synchronisiert. Vorteilhaft ist, dass der Benutzer auf dem Bildschirm genau erkennen kann, wie der spätere Ausdruck aussehen wird.
Im privaten Bereich funktioniert dies nur selten, da sich niemand mit den ICC-Farbprofilen auseinandersetzt. Daher unterschieden sich die Ausdrucke auch stark von der Bildschirmdarstellung. Um ein perfektes Ausgabebild zu erzielen, muss man jedoch einen kalibrierten Bildschirm verwenden.
Das ICC-Farbprofil anpassen
Auf dem Markt werden einige Programme und Tools angeboten, mit denen sich ein passendes Farbprofil zuweisen lässt.
Hierzu gehören beispielsweise:
- Adobe Photoshop
- Adobe InDesign
- Photoshop Elements
- Lightroom
- Gimp
Über das Internet gibt es zahlreiche ICC-Dateien zum Download. Diese lassen sich in den meisten Anwendungsprogrammen einlesen bzw. integrieren. Es gibt ICC-Farbprofile für gestrichene und ungestrichene Papiere. Die jeweiligen Farbprofile heißen dann PSO coated V3 oder PSO uncoated V3. Fotos benötigen gestrichene Papiere, Offset- und Naturpapiere werden als ungestrichene Papiere bezeichnet. Die Bezeichnung V3 steht für die aktuelle Profilversion.
In Windows kann man ICC-Farbprofile in den Ordner „\windows\system32\spool\drivers\color“ abspeichern. Beim Mac werden die Farbprofile in den Ordner „/library/colorsync/profiles“ abgelegt. Sobald man ein ICC-Farbprofil heruntergeladen hat, steht es für alle Anwendungen zur Verfügung. Wer Adobe-Creative-Cloud-Anwendungen verwendet, muss nach dem Download der Farbprofile die Anwendungen nochmals neu starten.
Anleitung zur Verwendung eines ICC-Farbprofils in Adobe InDesign
Wer zum Beispiel Adobe InDesign verwendet, der bindet das ICC-Farbprofil wie folgt ein:
- auf „Bearbeiten“ und dann auf „Farbeinstellungen“ gehen
- im sich öffnenden Dialogfenster kann man unter „Benutzerdefiniert“ im erweiterten Modus individuelle Einstellungen vornehmen
- RGB wird in CMYK mittels PSO Coated V3 umgewandelt
- Farbmanagement-Richtlinien für RGB und CMYK können eingestellt werden
- Veränderungen werden automatisch gespeichert
- Export in eine PDF-Datei möglich
Für eine optimale Druckausgabe setzen die betreffenden Programme auf einen PDF-Export. Generell ist anzumerken, dass Farbfotos das RGB-Farbprofil verwenden sollten, wenn diese ausschließlich digital über einen Monitor betrachtet werden. Für eine Druckausgabe wird immer das Farbprofil CMYK empfohlen.
ICC-Farbprofil und Monitor-Kalibrierung
Damit ein Foto sowohl auf dem Monitor als auch auf dem Drucker gleich aussieht, muss der Monitor kalibriert werden. Dies kann man mit einer Software-Kalibrierung oder einer Hardware-Kalibrierung vornehmen. Hierzu kann man auch über die integrierte Monitor-Firmware entsprechende Einstellungen versuchen. Mit einer Kalibrierungssoftware hat man sogar die Möglichkeit, die unterschiedlichen Farbprofile auf verschiedenen Ausgabe-Geräten zu simulieren. Zu beachten ist, dass nur wenige Nutzer eine solche Monitor-Kalibrierung vornehmen.
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