Beim Raspberry Pi handelt es sich um einen Ein-Platinen-Computer, der von der britischen Raspberry Pi Foundation entwickelt wurde. Die meisten Systeme nutzen als Betriebssystem eine spezielle Linux-Distribution. Das offene Computersystem lässt sich nicht nur individuell programmieren, sondern auch mit zusätzlicher Hardware ausstatten. Hier im Ratgeber soll kurz dargelegt werden, wie man einen WLAN-Drucker auf einem Raspberry Pi einrichtet.
Mit CUPS einen USB-Drucker anschließen
Der Raspberry Pi verwendet das Betriebssystem Raspbian (Linux), bei dem auch eine Druckerschnittstelle integriert ist. Für dieses Betriebssystem eignet sich das Common Unix Printing System (CUPS) sehr gut. Es ist für alle unixartigen Betriebssysteme sowie macOS verwendbar.
Auch ohne Druckertreiber werden die meisten der bekannten Druckermodelle unterstützt. Einzige Voraussetzung ist ein USB-Druckerkabel. Nach der Ersteinrichtung von CUPS lassen sich lokale Drucker problemlos ansteuern. Hierzu muss man aber die CUPS-Konfigurationsdatei entsprechend ändern. Nach einem Neustart von CUPS lässt sich ein Drucker über seine IP-Adresse, wie beispielsweise „http://192.168.178.30:631“ ansteuern. Wir möchten aber einen WLAN-Drucker einrichten.
WLAN-Drucker an einem Raspberry Pi
Wer einen WLAN-Drucker nutzen möchte, der sollte seinen Raspberry Pi zunächst als WLAN-Printserver konfigurieren. Interessant ist, dass es sich hierbei noch nicht einmal um einen echten WLAN-Drucker handeln muss. Für den Raspberry Pi gibt es kompakte WLAN-Adapter. Die nachfolgende Einkaufsliste zeigt, dass für das Zubehör nicht viel zu bezahlen ist:
- alter Canon MP160 MFP für rund 20 €
- Raspberry Pi Type B für rund 40 €
- Gehäuse für Raspberry Pi für etwa 7 €
- WLAN-Adapter, z.B. Edimax EW-7811UNN für rund 10 €
- Steckernetzteil für Raspberry Pi für etwa 7 €
- SD-Speicherkarte für etwa 6 €
Damit liegt man in der Anschaffung weit unter 100 €. Nachdem der WLAN-Adapter angeschlossen ist, muss dieser noch mit dem WLAN-Router kommunizieren. Hierzu wird das WLAN-Passwort des Routers benötigt. Für die Druckereinbindung ohne Treiber eignet sich wieder CUPS. Über die Web-Oberfläche von CUPS kann nach dem Drucker gesucht werden.
Es empfiehlt sich, den Drucker zunächst per USB-Kabel einzurichten. Dem Drucker wird eine IP-Adresse zugeteilt, über welche dieser dann auch drahtlos erreichbar ist. Es gibt für CUPS noch weitere Plugins, mit denen man anschließend auch die Scanfunktion des Druckers nutzen kann. Entsprechende CUPS-Treiber findet man in der umfassenden Druckerdatenbank von Gutenprint.
In der CUPS-Benutzeroberfläche geht man zum Register „Verwaltung“. Dort wird unter „Erweitert“ der entsprechende Drucker freigegeben. Falls während der Einrichtung eine Fehlermeldung, wie zum Beispiel „Das Sicherheitszertifikat der Webseite ist nicht vertrauenswürdig“ erscheint, kann man diese getrost wegklicken. Durch die Freigabe als Netzwerkdrucker können auch mehrere Nutzer anschließend drahtlos auf den Drucker zugreifen.
Fazit: Ein Printserver macht es möglich
Damit man einen WLAN-Drucker über einen Raspberry Pi ansprechen kann, muss man zunächst CUPS auf dem Raspberry Pi installieren. Der jeweilige Drucker wird zunächst mit dem USB-Kabel verbunden. Nach der Konfiguration von CUPS lässt sich dieser als Netzwerkdrucker einrichten.
Danach steht einem WLAN-Betrieb nichts mehr im Wege. Wenn der Raspberry Pi selbst als Druckserver fungiert, kann man an diesen auch einfache USB-Drucker anschließen, die später drahtlos drucken können.
Weitere Hilfe rund um Drucker
- Drucker anschließen
- Drucker kalibrieren
- Drucker freigeben
- Standarddrucker einrichten
- Netzwerkdrucker einrichten
- Drucker im Netzwerk finden
- Drucker mit Laptop verbinden
- Drucker mit Smartphone verbinden
- Drucker mit Tablet verbinden
- Drucker mit Fritzbox verbinden