Es ist nicht immer einfach, einen Drucker unter Linux zu installieren. Bei vielen Druckern werden lediglich Treiber für Windows oder Macintosh mitgeliefert. Die älteren Lexmark-Tintenstrahldrucker lassen sich zum Beispiel nicht unter Linux einrichten, weil der Hersteller die Spezifikationen für eine freie Treiberentwicklung geheim hält. Liebevoll werden inkompatible Linux-Drucker daher auch als Briefbeschwerer bezeichnet.
In diesem Ratgeber soll erläutert werden, wie man einen Drucker unter Linux einrichten kann.
Zunächst den passenden Drucker finden
Linux hat sich als gute Alternative zu Windows und Co. entwickelt. Wer für dieses Betriebssystem einen Drucker installieren möchte, der steht häufig vor großen Hürden. Der Drucker muss mit Linux kompatibel sein. Hier hilft ein Blick auf die Webseite von OpenPrinting.org. Dort sind alle kompatiblen Druckermodelle übersichtlich aufgelistet, welche problemlos sich in Linux integrieren lassen. Leider bereiten viele Multifunktionsdrucker Probleme. Entweder können diese nur als Drucker oder nur als Scanner angesprochen werden.
Drucker einrichten
Linux wird aktuell als OpenSuse oder Kubuntu angeboten. Besonders einfach lassen sich Drucker unter OpenSuse installieren. Hier reicht es meist, dass man den Drucker mit dem Rechner verbindet. Dieser wird automatisch erkannt. Je nach Drucker kann zuvor ein Einrichtungsassistent auf dem Bildschirm aufploppen. Dies muss aber nicht immer der Fall sein. Zahlreiche kompatible Drucker werden im Hintergrund installiert.
Zum Testen kann man hier OpenOffice aufrufen und etwas drucken. Wer die automatische Konfiguration selbst anpassen oder kontrollieren möchte, der geht folgendermaßen vor:
- unter OpenSuse das Kontrollzentrum YAST aufrufen
- hier auf den Eintrag „Hardware / Drucker“ gehen
- in der Liste findet man den installierten Drucker
- nun kann man dort noch weitere Feineinstellungen vornehmen
Wenn der betreffende Drucker nicht in der Liste erscheint, ist er wahrscheinlich inkompatibel. In diesem Fall muss man unter YAST oben rechts auf „Weitere Verbindungen“ klicken. Danach versucht YAST ggf. neue Drucker hinzuzufügen. Es kann auch helfen, einen Treiber für einen baugleichen Drucker auszuwählen. Ggf. muss man dann aber mit fehlenden Druckereigenschaften rechnen.
Wer einen Treiber für einen ähnlichen Drucker desselben Herstellers auswählt, muss ebenfalls damit rechnen, dass man hinterher nur in Schwarzweiß drucken kann. Bei Kubuntu wird ein Drucker nicht automatisch nach dem Anschließen installiert. Für die Einrichtung muss man unter der Adresse „http://localhost:631“ den Webbrowser starten. Auf der Startseite geht man wie folgt vor:
- auf den Link „Drucker und Klassen hinzufügen“ klicken
- auf der nächsten Seite links oben auf „Drucker hinzufügen“ klicken
- danach muss man sich bei Kubuntu mit dem Benutzernamen und dem Passwort einloggen
- erst jetzt erscheint die Liste der gefundenen Drucker
- danach wird der richtige Drucker ausgewählt und auf Weiter geklickt
- auf der folgenden Seite lassen sich noch Feineinstellungen vornehmen
- auf der nächsten Seite kann man den Druckertreiber auswählen
- die Auswahl wird mit „Drucker hinzufügen“ bestätigt
- die letzte Seite wird einfach mit den Standardeinstellungen übernommen
Hilfs-Tools verwenden
Speziell für Linux wird das kostenpflichtige Tool TurboPrint angeboten. Darin sind etliche hundert Drucker der Hersteller Epson, Brother, Canon und HP enthalten. Vor dem Kauf kann man sich die Kompatibilitätsliste auf der Webseite von TurboPrint ansehen. Vorteilhaft ist, dass man TurboPrint 30 Tage kostenlos testen kann.
Der Hersteller Zedonet bietet das Tool als RPM- und Debian-Paket an, sodass sich dieses problemlos in OpenSuse und Kubuntu einspielen lässt. Für die Installation muss man lediglich auf die .deb-Datei klicken. Nach einer Passwortabfrage wird das Installationsprogramm Gdebi gestartet.
Fazit: Drucker unter Linux einrichten ist nicht immer einfach
Wie der vorherige Ratgeber gezeigt hat, gestaltet sich die Installation eines kompatiblen Druckers unter OpenSuse etwas einfacher als unter Kubuntu. Wer jedoch die Installationsschritte nacheinander ausführt, kann hier keine großen Fehler begehen. OpenSuse bietet zudem eine automatische Druckerinstallation im Hintergrund an. Bei Kubuntu muss man den Drucker manuell hinzufügen.